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Adel

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Sind Sie ein Nachkomme von Karl dem Grossen ?

 

Karl der Grosse ist mehr als tausend Jahre tot, aber sein Blut rinnt noch heute in den Adern ungezählter Tausende von Menschen. Nicht nur Fürsten und hoher Adel, sondern auch viele bürgerliche Geschlechter können ihre Ahnenreihe mit grösserer oder geringerer Sicherheit auf den grossen Kaiser zurückführen. Aber, wenn es für uns heute eine Art von genealogischem Sport ist, die zeitweise ganz besonders beliebt war, sich als Abkömmling der Karolinger zu erweisen, so war es für die Angehörigen früherer Generationen mehr. Man weiss, welche gewaltige Rolle im frühen Mittelalter die Abstammung aus vornehmem Blut spielte. Die alten Biographen bedeutender Persönlichkeiten können sich nicht genug tun in ihrer Hervorhebung. Die Zugehörigkeit zu dem kleinen Kreis von Familien edelsten Blutes bildete die Voraussetzung für politische Geltung, von der nur in Ausnahmefällen abgesehen wurde, und es war ausserordentlich schwer für einen Tieferstehenden, als Gleichberechtigter in diese herrschende oberste Volksschicht aufgenommen zu werden. Für jene Zeiten hatte die Abstammung von dem Herrscher, der das abendländische Reich geschaffen hatte, mehr als einen Eitelkeitswert. Wenn sie auch nicht die staatsrechtlich feststehende Voraussetzung für die Berufung zum Herrscheramt war, wie wohl behauptet worden ist, so gewährte sie doch ein politisches und soziales Ansehen, das für die ganze Lebensstellung höchst bedeutsam war. 

 

Diese Wertschätzung karolingischer Herkunft nahm natürlich ab im Laufe der Jahrhunderte. Als mit den grossen Hohenstaufen die alte Kaiserherrlichkeit ins Grab sank, war auch der Nimbus völlig verblasst, den der Anteil am Blut ihres Schöpfers dereinst gewährt hatte. Ich glaube also, dass die Frage, welche Persönlichkeiten dieser früheren Jahrhunderte als Nachkommen Karls des Grossen wirklich nachgewiesen werden können, nicht nur für den Genealogen, sondern für den Historiker ihre Bedeutung hat. 

 

Karl der Große hatte eine Menge Kinder, ziemlich sicher über zwanzig, mit fünf bekannten Gemahlinnen und vier bekannten Konkubinen. Das war damals natürlich gesellschaftlich eine einmalige Sonderstellung. Seine Kinder, von denen wir 17 namentlich kennen, sind mit ihren Nachkommen so gut dokumentiert wie keine andere Familie in Mitteleuropa zu dieser Zeit. Erich Brandenburg hat 1935 ein Werk ‚Die Nachkommen Karls des Großen‘ veröffentlicht, in dem die ersten vierzehn Generationen bis ca. zum Jahr 1200 n.Chr. aufgelistet sind. Daher wissen wir, dass um das Jahr 1200 die gesamte Führungsschicht in Europa – Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland bis nach Russland – zu den Nachkommen Karls des Großen gehörte. Das sind nach Brandenburg bereits über 1.000 Personen, die über ganz Europa verteilt waren. Und diese Gruppe reicht um das Jahr 1200 auch bereits bis zu 'normalen' Rittern herunter, nach weiteren 100 bis 200 Jahren über die Ministerialen bis zum niederen Adel. Somit vermehren sich die Nachkommen Karls des Großen noch viel mehr. Viele Ritter und Adlige zogen im späten Mittelalter auch als Bürger in die Städte und bildeten auch dort Teile der Führungsschichten. So stammen im späten Mittelalter auch schon viele Familien in den Städten von Karl dem Großen ab. Heute kann man eigentlich sagen, dass jede Frau und jeder Mann, deren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern schon in Mitteleuropa lebten, wahrscheinlich von Karl dem Großen abstammt. Die Frage ist nur, ob die Quellenüberlieferung einen solchen Nachweis ermöglicht.

 

Und nun haben sich die Nachkommen Karls des Großen sicher am besten genealogisch verbreiten können, denn sie gehörten zur Führungsschicht. Bei diesen Nachkommen Karls des Großen ist die Quellenlage deutlich besser als für alle anderen Personengruppen im frühen und hohen Mittelalter. Daher ist es auch heute noch gut möglich, dass sich Familien über 40 Generationen auf Karl den Großen zurückführen lassen. Natürlich ist Karl der Große nicht der Stammvater dieser Familien, sondern über viele Dutzend Frauen nur deren Vorfahr. Die Frauen sind also oftmals viel wichtiger für die Frage nach der eigenen Abstammung von Karl dem Grossen.

 

Die fast drei Jahrhunderte währende Glarner Fremdherrschaft über die ehemalige Grafschaft Werdenberg im Rheintal hat nicht nur die Region tief geprägt sondern hat auch dazu geführt, dass zahlreiche Glarner Würdenträger sich durch Heirat in die lokalen Adelsfamilien einen Zugang zu den Europäischen Adelshäuser schafften. 

 

In meiner langjährigen Forschungsarbeit über die Glarner Familien konnte ich bis heute 20 Glarner identifizieren, die sich mit adeligen Familien vermählten.

Hervorgehoben sind diejenigen Vertreter, von welchen Abstammungen bis in die heutige Zeit nachgewiesen werden konnten. Es handelt sich hierbei vor allem um die sogenannte Netstaler-Linie und die Elmer-Linie. Erstere lässt sich vor allem auf Nachkommen der Familie Tschudi und letztere auf solche der Familie Elmer zurückführen. Da sehr viele Glarner Familien mit einer dieser beiden Familien direkt verwandt sind, kann praktisch für jede Glarner Familie in hohem Grade eine wahrscheinliche Abstammung über 13 Jahrhunderte zu Karl dem Grossen nachgewiesen werden.

 

 

Ich habe mich bei meinen Forschungsarbeiten vor allem für die ersten 14. Generationen auf das sorgfältig recherchierte und bis heute anerkannte Werk von Erich Brandenburg abgestützt, welches 1995 in einem Faksimile-Nachdruck von 1935 mit Korrekturen und Ergänzungen versehen, neu aufgelegt wurde [1]. Professor Erich Brandenburg hatte es in den 1930er Jahren unternommen, vornehmlich anhand der Quellen, eine umfassende Darstellung der erfassbaren Nachkommenschaft Karl des Grossen bis zur 14. Generation zusammenzustellen. Intensiv erforschte Brandenburg so den Zeitraum vom Jahre 770 bis um 1250. Seine Arbeit, die er 1935 veröffentlichte, ist bis heute eine wissenschaftlich anerkannte Sonderleistung genealogischer und historischer Forschungsarbeit. 

 

Für die nachfolgenden Generationen bis zur 20. Generation habe ich mich auf die beiden ebenfalls anerkannten Ahnentafelwerke von Rübel-Blass [2] und Benziger-Müller [3] abgestützt. Vor allem die Ahnentafel von Rübel-Blass, welche anlässlich der Schweizerischen Landesausstellung 1939 herausgegeben wurde, ist eines der umfangreichsten Tafelwerke, welches die Abstammungen von Schweizer Bürgergeschlechtern zu den zahlreichen in der Schweiz vorkommenden Adelsgeschlechter aufzeigt.

 

Als Quelle der letzten Generationen bis zur 36. Generation hat mir das umfassende Genealogiewerk von Johann Jakob Kubly-Müller aus Glarus gedient [4]. In mehr als 30 Jahren Arbeit (1893-1923) hat Kubly-Müller dieses einzigartige Nachschlagewerk geschaffen. Es umfasst insgesamt 36 große und kleine Bände sowie das Register für die ältere Glarner Genealogie und ein alphabetisches Verzeichnis. Kubly Müllers monumentales Werk, das auf dem gesamten Bestand der Pfarrbücher des Kantons Glarus aufbaut und durch historische Verzeichnisse, Dokumente und Materialien aus öffentlichen und privaten Archiven ergänzt wird, listet alle Glarner Familien vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart in ihrer Abfolge auf. 

 

 

 

 

 

 

[1] Brandenburg Erich, Die Nachkommen Karls des Grossen, Faksimile-Nachdruck von 1935 mit Korrekturen und Ergänzungen versehen von Manfred Dreiss und Lupold von Lehsten, Neustadt an der Aisch 1995.

[2] Rübel Eduard, Ahnentafel Rübel-Blass, Band 1: Text, Band 2: Ahnentafeln, Zürich 1939.

[3] Benziger-Müller Ralph / Zwicky von Gauen J.P., Ahnen und Nachkommen von Dr. Ralph Benziger und seiner Gemahlin Maria Donata Benziger geb. Müller, Zürich 1975

[4] Kubly-Müller Johann Jakob, Genealogien des Kantons Glarus, Manuskript in 36 Bänden, Glarus 1893-1923, mit Nachführungen bis ca. 2004, im Landesarchiv des Kantons Glarus.

Link zur Liste der Glarner Familien, die sich mit europäischen Adelsfamilien vereinigten

Sobald Ihre Familienlinie identifiziert und mit meiner Datenbank verknüpft ist, kann Ihnen einer der von mir angebotenen Familienforschungsdienste Ihren Stammbaum bis zu Karl dem Großen zusammenstellen.

Mein eigener Stammbaum kann ich in der Zwischenzeit bis zu Ansbert, dem Stammvater der Merowinger, zurückverfolgen.

 

Sind Sie interessiert, dann gehen Sie zu:

Brandenburg Erich_Die NachkommenKarls de
Benziger-Müller Stammtafeln_Titel.jpg
Rübel-Blass Ahnentafel_Titel.jpg
Wöber_Miller von und zu Aichholz_Titel.j

Verbindungen zu Adelsfamilien selbst recherchieren

Ich habe in meinem online zugänglichen Stammbaum tausende von Adelsfamilien eingepflegt und teilweise auch mit ausführlichen Quellenangaben und Hinweisen versehen. Falls Du selbst diesen historisch sehr interessanten Verbindungen nachgehen möchtest, dann empfehle ich Dir in meinem Glarner Stammbaum bei Karl dem Grossen zu starten:

Stammbaum von Karl dem Grossen

Selbstverständlich kannst Du bei jedem beliebigen Adelshaus beginnen, so zum Beispiel beim aktuellen König von England:

Stammbaum von König Georg von England

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