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Freuler Familienwappen (Wappenbuch Glarus)
Freuler II ist das gebräuchliche Wappen
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Freuler Familienwappen (Wappenbuch Samuel Wild)

Vorkommen in Glarus

Ennenda / Glarus / Mitlödi / Näfels / Netstal

Über die Freuler Familie

Der Ursprung der Familie Freuler, deren katholische Linie vor allem im 17. und frühen 18. Jahrhundert eine bedeutende politische und militärische Rolle spielte, ist nicht klar. Da katholische Vertreter der Familie Freuler aus Glarus ihre Bürgerrechte in Schwyz, vor allem im 16. Jahrhundert, erneuerten und dies umgekehrt geschah, scheint ein Zusammenhang mit diesem Ur-Kanton zu bestehen. Andererseits halten wir es für fragwürdig, ob Heinrich der Fröwn, der 1372 als Bürge für das Kloster Säckingen erwähnt wurde, und Adelheid Fröwen, welche im Jahrzeitbuch von Linthal (Buch der jährlichen Gedenkgottesdienste der katholischen Kirche der Gemeinde Linthal) erwähnt wurde, etwas mit dem späteren Familiennamen Freuler zu tun haben. Ebenso wenig können wir uns der Ansicht Kubli-Müllers anschließen, dass die protestantische Linie auf einen Immigranten aus Schaffhausen zurückgeht.

 

Der erste Freuler ist Heini aus der Gemeinde Glarus, der 1444 in der Schlacht bei St. Jakob an den Birs starb. Aus den von Kubli-Müller zusammengestellten Aufzeichnungen, die vor allem über die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts Auskunft geben, geht hervor, dass die Freuler-Nachkommen hauptsächlich in Mitlödi lebten und dort als Bauern und Handwerker arbeiteten und an dem alten (katholischen) Glauben festhielten. Ende des Jahrhunderts stellten sie auch den Tagwenvogt in Mitlödi. Seit dem 17. Jahrhundert siedelten sie sich dann in Ennenda, Glarus und Näfels an, woraufhin aufgrund der starken Interdependenz innerhalb der Gemeinschaften die Aufteilung im Folgenden nach den Konfessionen erfolgt.

 

Die evangelischen Freuler von Ennenda und Glarus

 

Freulers lebten hauptsächlich in Ennetbühls und seit 1700 ließen sich Familien auch in Glarus nieder. Sie arbeiteten als Chirurgen und Friseure und machten auch andere Handwerke. Landweibel Markus Freuler (1725-1770) gründete die Goldschmieddynastie, die bis ins 20. Jahrhundert andauerte. Im 18. und 19. Jahrhundert stellte die Familie Freuler auch nicht weniger als acht protestantische Pfarrer. Kosmus Freuler (1780-1838) gründete die erste Druckerei in Glarus und veröffentlichte anschließend eine Reihe von Zeitungen und Zeitschriften. Unter den Industriellen ist Heinrich Freuler-König (1791-1863) zu nennen, der 1839 in Ennetbühls eine Textildruckerei eröffnete. Seine beiden Söhne bauten dann im mittleren Dorf Ennenda eine neue Fabrik, in der 1868/69 rund 200 Menschen beschäftigt waren.

 

Die katholischen Freuler von Glarus, Näfels und Netstal

 

Unter den Vornamen der katholischen Linie wird Andreas Freuler erwähnt, der 1554 als Gerichtsvollzieher in Mendrisio diente, 1562 aber von Schwyz wegen angeblich verletzlicher Reden nicht als Landvogt in Gaster anerkannt wurde. Zumindest ein Teil seiner Nachkommen ließ sich dann vermutlich unter den konfessionell angespannten Bedingungen der 1660er Jahre in Näfels nieder, behielt aber die Staatsbürgerschaft der Hauptstadt Glarus.

 

Zu den Freulern aus Glarus, die heute noch blühen, gehört unter anderem Landammann Balthasar, der von 1674 bis 1676 das höchste Amt innehatte und 1688 starb. In gleicher Funktion wirkte auch Georg Freuer, der 1707 als Landvogt im Gaster gewählt wurde. Sein Bruder Stefan diente 1712 als Landvogt in Uznach, Landvogteien, die bereits von ihrem Vater Kaspar Freuler regiert wurden. Ein weiterer Balthasar Freuler wurde 1705 Seckelmeister und regierte später als Landvogt im Freiamt und in Lugano.

 

Bekannt wurden die Freuler vor allem durch die Näfelser-Linie, die sich im ausländischen Kriegsdienst und auch im öffentlichen Dienst einen Namen machte. Fast alle erwachsenen Träger dieses Namens haben entweder Offiziersdienste oder hohe Beamtenämter oder sogar beides zusammen ausgeübt. Diese Linie wurde wahrscheinlich von Christof Freuler gegründet, der als Kapitän im Regiment von Oberst Kaspar Gallati diente und auch seine Tochter heiratete. Sein Sohn Oberst Kaspar Freuler, der wie sein Großvater Oberst Kaspar Gallati das französische Garderegiment kommandierte, ging als Erbauer des Freuler-Palastes in Näfels in die Geschichte ein. Sein Sohn Fridolin (1626-1714) diente als Hauptmann im Garderegiment und regierte als Landvogt im Rheintal. Im Jahre 1676 erwarb er die Urner Staatsbürgerschaft. Kaspar Josef Freuler (1658-1723), ein Enkel von Kaspar, wurde kantonaler Fähnrich, Vogt im Gaster und war 1699-1701 und 1709-1711 Landammann.

 

Johann Caspar Gabriel Freuler (1697-1736), der älteste Sohn des Landammann, amtierte in jungen Jahren als Landvogt im Gaster und in Uznach, Ämter, die auch von seinem Bruder Fridolin Anton Josef (1693-1752) wahrgenommen wurden. Der dritte Sohn, Johann Jodokus Fridolin (1703-1782), wurde Brigadier im neapolitanischen Militärdienst und diente zu Hause als Pannerherr sowie als Landvogt in Mendrisio und im Maggiatal.

 

Der letzte männliche Freuler aus Näfels war Fridolin Joseph Anton Freuler, Oberst und Ritter des Ordens von St. Louis. Auch die Freulers aus Netstal gehörten zur katholischen Linie.

Interpretation des Familienwappens

Quellen

 

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 3, p 329

Stucki Fritz, 50 alte Glarner Familien, p 31-33

Tschudi-Schümperlin Ida / Winteler Jakob, Wappenbuch des Landes Glarus, p 32-33

 

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