Porträt
Filzbach ist ein Dorf und eine Streusiedlung auf der Terrasse des Kerenzerbergs oberhalb des Walensees. Erstmals 1394 als Vilentzspach erwähnt. Eine Ruine eines Wachturms aus augusteischer Zeit in Voremwald wurde im 16. Jahrhundert verlassen (archäologische Ausgrabung 1959). Filzbach kam erst im Zusammenhang mit der Schlacht von Sempach 1386 zu Glarus. Die Einwohner gehörten anfangs der Kirche von Schänis an, bis im 14. Jahrhundert die Kirche von Obstalden erbaut wurde. Die Einwohner wechselten 1528 zum reformierten Glauben.
Um 1400 entstand die so genannte Hausrechtsgenossame, durch die die gemeinsame Nutzung der Wälder, des Gemeingutes und der Alpen von den drei Familien geregelt wurde, die westlich des Sallerntobels lebten. Die sich selbst tragende Landwirtschaft existierte bis ins 17. Jahrhundert, der Obstbau im 18. Jahrhundert und die alpine Landwirtschaft bis heute. Die Handspinnereien steigerten im 18. Jahrhundert den Wohlstand. Die Seidenweberei, erbaut 1889, wurde 1990 geschlossen.
1838 wurde die heutige Grundschule eingeweiht. Bereits im 19. Jahrhundert gab es in Filzbach einen bescheidenen Tourismus. Seit 1926 beherbergt der Ort das Ferienhaus "Lihn vom Blauen Kreuz". Nach dem Bau der Walenseestrasse 1964 erlebte der Tourismus einen Aufschwung. Zunächst wurden zwei Sessellifte gebaut, 1970 das Sportzentrum des Kantons Zürich, dessen Hallenbad 2002 renoviert wurde.